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Johanneskirche

Kapelle der Pfannhausangestellten im Salinenamtsgebäude aus dem 18. Jahrhundert

- saalartiger, durch Stuck gegliederter Raum mit ost- und westseitigen Fensteröffnungen

- Fresken von Joseph Adam Mölk (siehe Pfarrkirche) von 1756
- Kreuzweg von J. Michael Hudtz von 1732

Inhaltsverzeichnis

Lage

Aufgang zur Kapelle

Das südlich an den Unteren Stadtplatz angrenzende ehemalige Salinenamtsgebäude wurde 1724-25 im Barockstil nach Plänen Georg Anton Gumpps errichtet. Wer die Treppenanlage auf der Westseite des Gebäudes emporsteigt, erreicht einen in das Gebäude integrierten Kapellenraum.

Dem Zeitgeist entsprechend wurden damals in vielen Gebäuden der Stadt Privatoratorien errichtet, so auch hier für das Personal des „Pfannhauses“ und die anderen Salinenangestellten. Am 16. Oktober 1725 wurde sie eigentlich auf das Patrozinium „Mariä Vermählung“ geweiht. Ihren Namen „Johanneskirche“ erhielt sie durch eine darin ansässige Johannes-Nepomuk-Bruderschaft.

Innenraum

Innenansicht
Blick Richtung Empore
Deckenfresken
Kreuzwegbilder

Der von ost- und westseitigen Fensterdurchbrüchen erleuchtete Kapellenraum wird durch Wandpfeiler und Gesimse gegliedert. An der flachen Decke befinden sich die sicherlich herausragendsten Schmuckstücke dieser Kirche: In stuckgerahmten Feldern brachte Josef Adam Mölk (1714-1794) vier Jahre nach der Stadtpfarrkirche äußerst farbige und detailreiche Fresken an.
Über dem Altar an der Ostseite ist die Vermählung Marias mit Joseph dargestellt; „Joseph Adam Mölk, kaiserlich-königlicher Hofkammermaler, 1756“ ist darauf vermerkt. Das mittlere Deckenfeld zeigt den Hl. Johannes Nepomuk vor der Dreifaltigkeit, sowie im unteren Teil den Erzengel Michael und im Hintergrund den Tod des Hl. Johannes Nepomuk in der Moldau. Er war in der Habsburgermonarchie einer der populärsten Heiligen. Als Patron der Schiffer, gegen Überflutungen und als „Brückenheiliger“ hatte er wohl eine große Bedeutung unter den Salinenbediensteten. Über der kleinen Empore freskierte Mölk die Heiligen Rupert und Florian. Die kleineren Seitenbilder zeigen in der nordöstlichen Ecke den Hl. Franz de Paola und weiter – im Uhrzeigersinn gelesen – den Hl. Franziskus, Johannes Nepomuk als Beichtvater, den Traum des Hl. Joseph (mit Maria und dem säugenden Jesuskind), den Hl. Karl Borromäus, Johannes Nepomuk mit König Wenzel IV., die hl. Theresia von Avila und die Heilige Cäcilia.

Zum weiteren Inventar gehören die Statuen Hl. Antonius und Hl. Nepomuk, sowie die verhältnismäßig großen Kreuzwegbilder, die mit „J. Michael Hudtz, 1732“ bezeichnet sind. Die Kapelle verfügt auch über eine Art „Dachreiter“ in dem eine Glocke von Josef Zach aus dem Jahr 1828 hängt.
 

Altar

Altar

Über den Schöpfer des Hochaltars (um 1750) ist nichts bekannt, die beiden Statuen Joachim und Anna zwischen den gedrehten Säulen werden Franz Stöckl (1671-1732) zugeschrieben. Das Altarbild zeigt die Heilige Famile, Josef, Maria und das Jesuskind. Zwischen Altarvasen und Engeln befindet sich über dem Altar vor einer runden Fensteröffnung eine Darstellung der Dreifaltigkeit, von einem Wolkenkranz umgeben. Auf der Leuchterbank stehen neben einem Kruzifix zwei Rahmenbilder (Herz-Jesu und Herz-Mariä) sowie in der Mitte ein Maria-Hilf-Bild.

Michael Schober